Die Konfrontation der Menschheit mit den Herausforderungen des technischen Wandels ist Jahrhunderte alt. Der permanente Transformationsdruck hat durch die Digitalisierung aber eine Geschwindigkeit erreicht, die bislang unbekannt war.

Industrieunternehmen und ihre Beschäftigten sind heute mit einer weiteren enormen Herausforderung konfrontiert: Die Energieversorgung und die Industrieproduktion müssen schnellstmöglich dekarbonisiert werden, um den Klimawandel zu stoppen. Neue geopolitische Entwicklungen beschleunigen die Prozesse, um von fossilen Energieträgern unabhängig zu werden. Dieser doppelte Druck durch digitale Beschleunigung und Umbau von Produktionstechnologien und Infrastruktur für eine nachhaltige und stabile Wirtschaft in Europa kann sich disruptiv auf etablierte industrielle Produktions- und Arbeitsmodelle auswirken; er beinhaltet aber auch große Chancen für Modernisierung und Gestaltung von Guter Arbeit in einer führenden Industrienation.

Die Bandbreite der arbeitspolitischen Handlungsfelder im Zuge der doppelten Transformation ist groß. Zu einer gesellschaftlich-demokratisch gelungenen Transformation gehört vor allem die Sicherung von Einkommen, sozialer Standards und beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten für alle Beschäftigten. Dabei sind weder Technikutopien noch -dystopien hilfreich – was gebraucht wird, ist ein fundiertes Verständnis dafür, wie sich die sozio-technologische Entwicklung konkret entfaltet und welche politische Weichenstellungen entsprechend benötigt werden, um eine faire Transformation – eine just transition – zu bewältigen. Dies unterscheidet sich von Branche zu Branche und von Unternehmen zu Unternehmen. Entsprechend breit gefächert sind auch die Auswirkungen auf Arbeit und Beschäftigung.

Für die Stiftung Arbeit und Umwelt stehen zwei Fragen im Fokus:

  1. Wie verändern sich Wertschöpfungsmuster und Produktionsstrukturen der Industrie vor dem Hintergrund der Dekarbonisierung, Digitalisierung aber auch Globalisierung und dem demografischen Wandel? Wie kann man Industriebetriebe am Standort halten für eine nachhaltig führende Industrieproduktion in Europa?
  2. Wie kann Gute Arbeit vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Transformationen und Krisen zukunftssicher gemacht werden? Welche Anpassungen braucht es zum Beispiel in der betriebsinternen sowie -externen Aus- und Weiterbildung?

Die Stiftung Arbeit und Umwelt führt Projekte durch, die zu einem besseren Verständnis des Zusammenspiels zwischen Menschen und Technik, Arbeit und Gesellschaft beitragen sollen.

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