Sammelband: „Nachhaltige Industriepolitik.“

Strategien für Deutschland und Europa.

von Michael Vassiliadis (Hg.), Kajsa Borgnäs (Hg.).

Die Ziele der Bundesregierung sowie der Europäischen Kommission für die Wirtschaft und Industrie in Europa sind hoch gesteckt: drastische Reduktion des Energieverbrauchs, fast vollständige CO2-Neutralität bis 2050, nahezu komplette Umstellung der Stromversorgung auf erneuerbare Energiequellen und ressourcenschonendes Wirtschaften. Als wären diese Herausforderungen nicht groß genug, hat das gesamte europäische Wirtschaftssystem zusätzlich mit der Krise des Neoliberalismus noch ein Legitimationsproblem.

Höchste Zeit also, dass Strategien und Ideen diskutiert werden, alle Interessen miteinander in Einklang zu bringen. In diesem Sammelband stellen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und Forschung Ansätze vor, die Wege aus den wirtschaftlichen und industriepolitischen Dilemmata weisen und Möglichkeiten für eine nachhaltige Industriepolitik in Deutschland und Europa aufzeigen.

Mit Beiträgen von: Michael Vassiliadis, Kajsa Borgnäs, Kai Niebert, Mariana Mazzucato, Sebastian Dullien, Gesine Schwan, Christian Kullmann, Brigitta Huckestein, Matthias Berninger, Beate Bockelt, Ola Asplund, Lea Shih, Gabriel Colletis, Rafael Myro, Luc Triangle, Ulrich Brand, Ralf Fücks, Ulrich Petschow, Hartmut Hirsch-Kreinsen und Christoph Hubig.

Über die Autorinnen und Autoren

ehemals Metallarbeiter, leitete die Forschungsabteilung der schwedischen Industriegewerkschaft IF Metall. Er war Mitglied des Nationalen Innovationsrats (Nationella Innovationsrådet), der Ausfuhrkreditagentur (Exportkreditnämnden) sowie der schwedischen Ingenieurswissenschaftsakademie (IVA). Asplund war mehrere Jahre Sprecher der Arbeitsgruppe Employment & Productivity im sozialen Dialog für die Metallbranche in Europa (IndustriAll – CEMET).


leitet die Abteilung Politik und Gesellschaft in der Hauptverwaltung der IGBCE. Er studierte Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten Münster und Hagen. Vor seiner Tätigkeit für die IGBCE war er beim Parteivorstand der SPD beschäftigt. Dort war er unter anderem Büroleiter der Generalsekretärinnen Andrea Nahles und Yasmin Fahimi sowie Leiter der Abteilung Kampagnen und Kommunikation. Er ist Mitglied im Vorstand der Hans-Böckler-Stiftung.


leitet bei Bayer seit 2019 den Bereich »Public Affairs & Sustainability«. Er studierte von 1990 bis 1994 in seiner Heimatstadt Kassel Chemie und Politikwissenschaft. Von 1994 bis 2007 war er für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. 2007 wechselte er zu Mars, wo er von 2011 bis 2018 die globale Public-Affairs-Organisation leitete.


ist Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, freigestellte Betriebsrätin am Standort Frankfurt am Main, Mitglied im Aufsichtsrat der Hoechst GmbH sowie Mitglied im ehrenamtlichen Hauptvorstand der IGBCE.


Dr., ist seit 2017 Geschäftsführerin der Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE. Die Politikwissenschaftlerin war zwischen 2007 und 2010 hauptamtliche Vorsitzende des nationalen Studentenvereins der schwedischen Sozialdemokraten. Zwischen 2010 und 2012 arbeitete sie als Forscherin im gewerkschaftsnahen Think Tank »Arbetarrörelsens Tankesmedja« (Stockholm). Borgnäs ist Mitglied des Aufsichtsrats der Essity GmbH und der Executive der IndustriAll Europe.


Dr., ist Professor für Internationale Politik an der Universität Wien. Er leitet ein Forschungsprojekt zur Rolle der österreichischen Gewerkschaften im Umbau der Automobilindustrie. Er ist Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik. Neuere Publikation (mit K. Niedermoser) (Hg.): Gewerkschaften und die Gestaltung einer sozial-ökologischen Transformation, Wien: ÖGB-Verlag 2017.


Dr., ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Toulouse 1-Capitole in Frankreich sowie Präsident der Vereinigung »Manifeste pour l’Industrie« (MAI). Er ist Mitglied des Club d’Analyse Économique de la Région Occitanie. Neuere Publikation: Compétitivité et investissement: y a-t-il une énigme en France? (in Zusammenarbeit mit Rémi Lallement), Les Cahiers français, n°413, La Documentation Française, novembre-décembre 2019, pp. 60–69.


Dr., ist Professor für Allgemeine Volkswirtschaftslehre an der HTW Berlin. Seit 2019 ist er Wissenschaftlicher Direktor des IMK in der Hans-Böckler-Stiftung. Neuere Publikation (mit H. Bardt, M. Hüther, K. Rietzler): Für eine solide Finanzpolitik: Investitionen ermöglichen! Herausgeber: IMK. Sonderheft/Sonderband von: IMK Report. Band: Nr. 152, S. 15, Düsseldorf, 2019.


ist geschäftsführender Gesellschafter des »Zentrums Liberale Moderne«, einer Denkwerkstatt und Debattenplattform in Berlin. Er leitete lange Jahre die Heinrich-Böll-Stiftung. Fücks ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Anfang der 1990er-Jahre war er Senator und stellvertretender Regierungschef der Bremer Ampelkoalition.


Dr., Prof. i. R., Dipl.-Wirtsch.-Ing., war bis 2015 Inhaber des Lehrstuhls Wirtschafts- und Industriesoziologie und ist seitdem Senior Professor an der TU Dortmund. Er ist sozialwissenschaftliches Mitglied im Forschungsbeirat der deutschen Plattform Industrie 4.0. Sein Arbeitsschwerpunkt sind Fragen der sozialen und gesellschaftlichen Konsequenzen der Digitalisierung. Neuere Veröffentlichung: Digitalisierung industrieller Arbeit, Nomos 2018.


Dr., ist emeritierter Professor für Praktische Philosophie an der TU Darmstadt. Er ist assoziiertes Mitglied im Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen. Langjährige Mitarbeit im VDI. Wichtige Publikation: Die Kunst des Möglichen (3 Bde., 2006–2015). Aktuelle Arbeitsschwerpunkte sind künstliche Intelligenz, Digitalisierung/Virtualisierung, Theorien der Modalität und Macht.


Dr., ist Senior Manager für Energie- und Klimapolitik bei der BASF SE Ludwigshafen. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf den Energie- und Klimazielen der EU und der globalen Klimapolitik. Sie ist in verschiedenen Industrie- und Chemieverbänden wie ICCA, Cefic und BDI auf internationaler und nationaler Ebene tätig und leitet eine Reihe von technischen, Kommunikations- und Interessenvertretungsprojekten.


ist seit Mai 2017 Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries AG. Er studierte Wirtschaftsgeschichte an der Universität Hannover und kam 2003 zur RAG AG, einer Vorgängergesellschaft des Spezialchemiekonzerns Evonik. Dort leitete er unter anderem den Zentralbereich Kommunikation und das Vorstandsbüro. 2014 wurde Kullmann in den Vorstand der Evonik Industries AG in Essen berufen. Er ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Borussia Dortmund. Seit April 2020 ist er Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI).


Dr., ist Professorin für »Economics of Innovation and Public Value« am University College London (UCL). Gegenwärtig ist sie unter anderem Mitglied der »Advisory Group on a New Growth Narrative« des OECD-Generalsekretärs. Wichtige Veröffentlichungen: The Entrepreneurial State (2013) und The Value of Everything (2018), Bericht an die EU-Kommissarin für Forschung, Wissenschaft und Innovation »Mission-Oriented Research & Innovation in the European Union«. Sie ist Trägerin internationaler Preise.


Dr., ist Professor für angewandte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Complutense Madrid. Myro arbeitet mit der Zentralregierung und mehreren Regionalregierungen Spaniens an Richtlinien für die Industriepolitik zusammen. Neuere Veröffentlichung: Determinants of Economic Growth in Spain, in: M. Osinska, Economic Miracles in the European Economies, Springfield, 2019.


Dr., ist Professor für Nachhaltigkeitsforschung an der Universität Zürich sowie Präsident des Deutschen Naturschutzrings. Er war Mitglied der Kommission »Wachstum, Strukturwandel, Beschäftigung« (2019) und ist Mitherausgeber der Zeitschrift Movum – Briefe zur Transformation.


ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für ökologische Wirtschaftsforschung in Berlin sowie Leiter des Forschungsfelds Umweltökonomie und Umweltpolitik. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind umweltorientierte Transitions- und industriepolitische Strategien, neue Governance-Ansätze und neue Technologien.


M. Sc., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bank und Finanzwissenschaft an der Universität Trier. Er studierte Betriebswirtschaftslehre in Trier und Galway (Irland) und promoviert derzeit über Behavioral Finance.


Prof. Dr. Dr. h. c. mult., ist Politikwissenschaftlerin sowie aktuell Präsidentin und Mitgründerin der Humboldt-Viadrina Governance Platform, Berlin. Seit 2014 ist sie Vorsitzende der Grundwertekommission der SPD. Sie war von 1977 bis 1999 Professorin/Dekanin der FU Berlin und von 1999 bis 2008 Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (O). 2005 bis 2009 war sie deutsch-polnische Koordinatorin der Bundesregierung und 2004 sowie 2009 Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten.


Dr., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungs-Clusters »Globalisierung und Renationalisierung in Europa und Ost-Asien« an der Universität Trier. Sie arbeitete davor am Mercator Institute for China Studies und promovierte zum Thema »Chinas Industriepolitik von 1978–2013«.


ist Generalsekretär der europäischen Industriegewerkschaft IndustriAll Europe. Er war Koordinator der internationalen Arbeit von ACV Metall und Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes für Textilien, Bekleidung und Leder (ETUF: TCL). 2012 wurde er zum stellvertretenden Generalsekretär von IndustriAll ernannt.


ist Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IGBCE) und der Stiftung Arbeit und Umwelt der IGBCE. Seit 2012 führt er die europäische Industriegewerkschaft IndustriAll Europe. Er war Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, Mitglied der Ethikkommission für sichere Energieversorgung sowie der Kommission Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung (2019). Zudem ist er Präsident der Stiftung Neue Verantwortung und Vorstandsvorsitzender des Innovationsforums Energiewende. Er ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der RAG AG, Mitglied im Aufsichtsrat der Steag sowie der BASF SE.



Publiziert: 10/2020